DOD-Inkjet (Drop on Demand)
• Hier werden wie bei den Heim- und Büroinkjetdruckern nur bei Bedarf die jeweiligen Düsen angesprochen und geben Tinte ab. Die Qualität dieser Technik ist im Normalfall der Continous-Technik überlegen. Leider sind diese Köpfe nur waagerecht zu betreiben und der Abstand von Papier zum Druckkopf muss deutlich geringer sein. Da die Düsen des Druckkopfes nur bei tatsächlichem bereitstellen eines Tintentropfens zum Einsatz kommen, ist bei diesem Verfahren die Wahl der Tinte nicht nur für die Trocknung, Schwärzung und Haltbarkeit auf dem Bedruckstoff von Bedeutung, sondern auch auf den Reinigungsintervall der Druckköpfe. Hier gibt es einige Lösungen, die jeweils Vor- und Nachteile haben:
• Folgende DOD-Inkjetverfahren/Tinten gibt es auf dem Markt:
1.1. Wasserbasierende Tinten
Die wasserbasierenden Systeme arbeiten meist auf HP-Drückkopftechnik. Diese Tinte eignet sich besonders für das Adressieren und Personalisieren (bis 600 dpi) alle saugfähigen Oberflächen wie: Umschläge, Postkarten, Briefbögen, Mailings, Zeitungen und matt gestrichene Oberflächen.
§ Vorteil: Durch Auswechseln der Druckpatronen kann in kürzester Zeit eine andere Farbe eingesetzt werden. Diese Drucksysteme sind relativ günstig zu erwerben.
§ Nachteil: Wenn wenig saugfähiges Material bedruckt wird, trocknet die Tinte schlecht und verschmiert. Hierfür bieten die Hersteller schnelltrocknende Tinte an. Diese hat den Nachteil, dass die Druckköpfe in kürzester unbenutzter Zeit verstopfen und gereinigt werden müssen.
1.2 Alkoholhaltige Tinte
§ Diese Tinte auf Ölbasis mit Alkoholzusatz garantiert absolute Verarbeitungssicherheit, selbst bei Highspeed-Produktionen von mehr als 40.000 pph (bis 660 dpi) ist diese Technologie bei der Personalisierung von Anschreiben ebenso flexibel wie beim Druck von Adressen, Entgeltvermerken und Händlereindrucken auf Zeitschriften, Prospekte, Flyer, Umschläge, Plastikkarten etc.
1.3 Wachsbasierendes System
Die Tinte auf Wachsbasis trocknet in Bruchteilen von Sekunden. Der qualitativ hochwertige Druck lässt selbst bei Grafiken, Logos oder Barcodes keine Wünsche offen (bis 600 dpi).
Sie sind frei bei der Wahl der zu bedruckenden Oberflächen. Ob gestrichenes Material, Bilderdruck, Zeitschriften, Kataloge oder Folie - Sie können völlig flexibel auf die Wünsche Ihrer Kunden eingehen.
§ Vorteil: Kein eintrocknen der Köpfe, da das verwendete Wachs im erhitzten Kopf immer flüssig ist. Beim Ausschalten und Abkühlen des Systems härtet der Wachs aus und ist bei Wiederaufnahme durch Erhitzen wieder flüssig und somit einsatzbereit.
Das Wachs härtet unmittelbar nach auftreten auf den Bedruckstoff aus und ist somit auf allen Oberflächen zu verwenden.
§ Nachteil: Durch die Tatsache, dass das Wachs sofort nach dem Aufbringen aushärtet findet das bei den anderen Verfahren Beobachtende Zerfließen nicht statt. Dadurch sind bei genauem Hinsehen auf dem Druckbild leichte Linien, die durch den Abstand der Druckdüsen kommen zu erkennen. Dies ergibt ein helles, leicht graues Schriftbild. Um eine satte Schwätze zu erreichen, kann durch ein starkes Erhitzen mittels IR-Heizung nach dem Druckvorgang ein zufließen der Linien und somit eine gute Schwärzung erzielt werden.
Bei starker physischer Beanspruchung (z.B. Sortieranlagen der Post) kann das Wachs abgerieben bzw. verschmiert werden. Wachskosten relativ hoch.
1.4 UV Tinte
Unübertroffene Druckqualität bietet die UV-Tinte, die durch eine UV-Lampe ausgehärtet wird und damit einen Einsatz auch für ganz besondere Anwendungsbereiche gewährleistet (bis 660 dpi).
Druck auf Folie, Plastikkarten (auch lackierte), gestrichenes Material etc. ist ebenso leicht umzusetzen wie der Druck auf Umschläge oder Standarddrucksachen.
Zum Adressieren und drucken von kleinen Logos kommen hauptsächlich 1“ zum Einsatz. Durch drehen dieser Köpfe kann die Druckbreite auf bis zu 2,8“ verbreitert werden. In diesem Modus reduziert sich die Auflösung allerdings auf 96 DPI. Durch sogenanntes „Stitchen“ können mehrere Köpfe programmtechnisch verbunden werden und bieten dann eine breitere Druckfläche.
Um große Flächen in hoher Auflösung zu personalisieren bieten sich Systeme an, die in einer Druckeinheit (mit 2 fest verbauten Köpfen) 8“ in 600 DPI drucken können. Auch diese Systeme können durch „Stitchen“ erweitert werden.